DIY-Garderobe aus altem Holz, Löffeln und Gabeln selber machen
Endlich neue selbstgebaute Möbel! Diese Upcycling-Garderobe passt gut in Küche oder Flur. Hier erfährst du, wie du die Garderobe aus Holz und Besteck selber bauen kannst.
Seit einigen Jahren verschwinden die schwedischen Möbel aus unserer Wohnung und werden nach und nach durch selbstgemachte ersetzt. Wie auch beim Wohnzimmertisch aus Weinkisten habe ich im Werkraum meines Vaters und mit seiner tatkräftigen Unterstützung diese Garderoben aus Holz und Besteck gebaut.
Das Selbermachen macht nicht nur die Wohnung individueller und schöner – das Werkeln macht auch viel Spaß und lässt die Zeit vergessen. Außerdem ist das Verwenden der alten Materialien Upcycling, wenn daraus wieder etwas Neues entsteht.
Und so kannst du dir die DIY-Garderoben mit Gabeln und Löffeln selber bauen:
1. Material besorgen
Das alte Holz habe ich auf meiner Reise durch Island gesammelt, daher sind es auch Erinnerungsstücke. Es wurde am Fluss angespült und ist deswegen hellgrau ausgewaschen, was gut zum Besteck passt. Bestimmt finden sich auch schöne Stücke an heimischen Flüssen. Einzelne Palettenbretter wie hier im Blog The Wood Grain Cottage machen sich auch gut.
Die Löffel und Gabeln habe ich im Kölner Second-Hand-Kaufhaus Basislager für kleines Geld erstanden. Auf Trödelmärkten wirst du bestimmt auch fündig.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Kombination aus braunem Holz und goldfarbenem alten Besteck genauso toll aussieht.
Das braucht du für deine DIY-Garderobe:
- Altes Holzbrett
- Alte Gabeln und/oder Löffel
- Hammer
- Harter zylinderförmiger Gegenstand (z. B. Gummihammer-Kopf)
- Nägel (1,8×20 mm)
- Amboss oder harte Unterlage
- Körner
- Senkbohrer
- Schrauben (5×60 mm Rundkopf)
- Dübel (8 mm)
- Staubsauger zum Reinigen
2. Besteck glätten und biegen
Die Löffel lassen sich am besten mit Hilfe eines großen Hammers auf einem Amboss platt klopfen. Wenn die Unterlage zu weich ist (wie eine Holzwerkbank), entstehen Löffelabdrücke. Achtung, es wird laut! Also auf jeden Fall einen Gehörschutz tragen.
Dann geht es ans Biegen. Nicht einfach drauf los drücken – das geht schief, im wahrsten Sinne des Wortes. Das weiß ich aus eigener Erfahrung :) Am besten biegst du das Besteck über einen sehr harten, zylinderförmigen Gegenstand, der zur Besteckgröße bzw. zur gewünschten Rundung passt. Wir haben den Kopf eines Gummihammers genommen. Beides wird an der Werkbank eingespannt, mit Handschuhen und starken Fingern (oder einem Hammer) kräftig biegen.
3. Löcher ins Besteck bohren
Zunächst die Löcher „vorkörnen“. Das heißt, einen Körner (lese hier, was das ist) auf dem Besteck positionieren und leicht mit dem Hammer einschlagen, so dass eine Vertiefung entsteht. Dadurch kannst du die Bohrmaschine leichter ansetzen und rutschst nicht so leicht ab.
Der fixierte Metallbohrer bohrt die Löcher langsam und butterweich ins Metall. Wenn die Bohrmaschine nicht fixiert ist, dann den Löffel festklemmen. Wir haben einen 2mm-Bohrer verwendet.
Mit einem Senkbohrer-Aufsatz werden entweder mit der Bohrmaschine oder per Hand die scharfen Kanten der Löcher entfernt. Das nennt sich „Entgraten“. Vorsicht, die Späne sind scharf, am besten gleich mit dem Staubsauger vernichten.
4. Besteck befestigen
Nägel passen besser zur Garderobe als Schrauben. Die Löffel brauchen zwei Löcher, damit sie nicht zur Seite wackeln können, wenn du etwas daran aufhängst.
Bei den Gabeln kam uns spontan die Idee, die Gabelzinken über das Holz zu biegen. Dafür haben wir sie zunächst über den Holzgriff eines Hammers gebogen. Am Garderoben-Holz die gewünschte Stelle aussuchen und dort mit Hilfe eines kleinen Hammers zärtlich am Holz anpassen. So sieht es aus, als würden sich die Gabeln wie Finger festhalten. Finde ich witzig und macht den Haken schön stabil. Dann sind nur ein Loch und ein Nagel pro Gabel notwendig.
5. Aufhängung der Garderobe
An der Garderobe sollen mehrere Jacken und Taschen hängen können, sie muss also richtig fest an der Wand montiert werden. Deswegen bohren wir an mindestens zwei Stellen Löcher ins Holz und später in die Wand.
Tipp: Um zu überprüfen, dass das zweite Loch im Holz genauso senkrecht ist wie das erste, in das bereits gebohrte Loch einen Bohrer stecken und daran orientieren.
Alte silberfarbene Schlitzschrauben passen gut dazu. Je nach Holzdicke und Wandbeschaffenheit sollten die Schrauben 6-8 cm lang sein.
Dann wie üblich mit der Wasserwaage die beiden Löcher im exaktem Abstand mit Bleistift an der Wand markieren. Bohren, Dübel in die Wand, Garderobe anhalten, Schrauben festbohren und fertig!
Und du so?
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