Logisch, Mehrweg statt Einweg. Stoffbeutel statt Plastiktüten. Coffee-To-Go-Becher sind Müll. Das ist jedem klar. Aber an so manchen Einweg-Luxus habe ich mich gewöhnt. Ohne Küchenrolle, Wattestäbchen oder sogar Klopapier? Das sind meine Alternativen für den Alltag. Von einfach bis schwer.

Plastikbesteck

Auf Festen, unterwegs auf dem Weihnachtsmarkt, fast überall Plastikbesteck. Eklig im Mund, schlecht für die Umwelt. Ich habe meistens eine Spork aus Titan im Rucksack. Die ist superleicht und produziert keinen Müll. Da darf ich bloß nicht Handtasche statt Rucksack mitnehmen … zack, vergessen – ein Klassiker.

Einwegrasierer

Früher habe ich tatsächlich nur Einwegrasierer benutzt. Weil die immer so schön scharf sind. Die Zeiten sind seit langem vorbei, ein Rasierer mit austauschbaren Klingen glättet heute meine Beine. Solange der hält, bleibt er. Danach wird es ein Rasierhobel tun. Klar, ganz ohne wie es diese Frau macht wäre am natürlichsten. Aber hey, das wäre dann doch zu viel Natur für mich :)

Trinkflaschen aus Plastik

Als sowieso schon Zu-wenig-Wasser-Trinkerin achte ich wenigstens unterwegs darauf, immer eine Trinkflasche dabei zu haben. Glasflaschen wie die soulbottles sind schön, mir aber unterwegs einfach zu schwer. Alu ist doof, deswegen fällt meine Wahl auf Edelstahl. Meine Mizu ist in großer oder kleiner Ausführung überall dabei. Der Kleene hat eine Klean Kanteen Babyflasche.

Gemüse-Plastiktüten und Brot-Tüten

Meine Methode? Gar keine Beutel! Im Supermarkt direkt aufs Band, im Gemüseladen in den Stoffbeutel. In der Gemüsekiste ist sowieso alles lose. Alternativ kannst du dünne Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse selber nähen oder in einem Unverpackt-Laden (hier eine Liste) wie z. B. Tante Olga in Köln kaufen.

Das gleiche gilt für Brot und Brötchen. Einfach direkt in den Stoffbeutel packen. Die Papiertüte landet zuhause doch sowieso direkt im Müll. Ehrlich gesagt vergesse ich es zu oft …

Windeln, Stilleinlagen & Feuchttücher

Wie schon im letzten Artikel erwähnt: Windeln sind ein großes Thema – und produzieren einen großen Haufen Müll. Wir versuchen Wegwerfwindeln nur noch nachts und unterwegs zu nutzen. Es gibt tolle Stoffwindel-Systeme, die nichts mehr mit den Öko-Hippie-Vorstellungen von damals zu tun haben.

Wo wir beim Thema Baby sind: Einweg-Stilleinlagen lassen sich wunderbar durch waschbare aus Wolle-Seide ersetzen. Unsere Öko-Feuchttücher verwenden wir ganz selten und dann nur unterwegs. Für Zuhause dienen Stoffreste aus alten Baumwoll-Shirts als kleine Waschlappen. In Wasser tunken, fertig. Feuchttücher mit Öl lassen sich auch gut selbermachen.

Tampons & Slip-Einlagen

Seit einigen Jahren haben Tampons bei mir ausgedient. Seitdem habe ich eine Menstruationstasse (auch Mooncup genannt) von MeLuna. Am Anfang war ich skeptisch … Ja, das braucht etwas Übung. Doch nach einigen Tagen (doppeldeutig!) hatte ich mich schnell umgewöhnt. Jetzt will ich nichts anderes mehr.

Slip-Einlagen und Binden gibt es mittlerweile auch in waschbar und hübsch, z. B. von Erdbeerwochen.

Kürzlich las ich bei der Ökofamilie das erste Mal von „Freier Menstruation“ (auch Video rechts unten schauen). Da ist wohl alles überflüssig …

Papiertaschentücher

Total normal: Nase läuft, Taschentuch her, ab in die Tonne. Doch was ist eigentlich mit Stofftaschentüchern, wie das schon die älteren Verwandten seit Ewigkeiten machen? Ich probiere es momentan aus. Meine Upcycling-Taschentücher wurden aus alten Herrenhemden geschneidert und sind richtig schön (aus dem dawanda-Shop Dornröschen, leider nicht mehr vorrätig).

Zunächst klappte das gut – bis zur ersten Erkältungswelle im Winter. Da hatte ich einen Rückfall. Grmpf. Aber dann wenigstens die Recycling-Taschentücher aus der Box. Ich brauche wohl ein größeres Stofftaschentücher-Depot …

Frischhaltefolie & Alufolie

Vor Jahren habe ich Frischhaltefolie und Alufolie zur Lebensmittelaufbewahrung aus der Küche verbannt. Zuhause ist das nicht schwer. Glasschlüsseln mit Deckel, oder einen Teller zum Abdecken.

Die letzten Frischhaltedosen aus Plastik ersetze ich nach und nach durch Glasbehälter. Auch zum Einfrieren – das geht so. Zum Mitnehmen sind Plastikdosen schon praktisch … und Wegschmeißen macht ja auch keinen Sinn. Also lasse ich sie nach und nach weiter wandern. Dann möchte ich Edelstahldosen und Wachstücher nehmen.

Küchenrolle

Was habe ich mich über Jahrzehnte daran gewöhnt. Geht in der Küche was daneben – Küchenrolle. Schnell mal Nase putzen – Küchenrolle. Damit ist Schluss. Kürzlich von heute auf morgen abgeschafft. Bäm. Nun kommt meine sowieso recht große Sammlung von Geschirrhandtüchern zum Einsatz. Stoffreste zerschneiden geht natürlich auch. War einfacher als gedacht!

Wattestäbchen

Hach, es macht einfach Spaß, mit dem Wattestäbchen im Ohr zu bohren. Dieses saubere Gefühl danach … schön. Bei mir hießen die auch immer Ohrstäbchen. Aaaber es ist weder notwendig noch gesund, im Ohr herumzupulen. Alles, was dünner ist als der kleine Finger, hat im Ohr nichts zu suchen. Deswegen kaufe ich keine Wattestäbchen mehr (auch wenn die Öko-Papier-Variante besser ist als die Plastikdinger). Einfach mit dem Handtuch die Ohrmuschel säubern, fertig.

Früher habe ich Wattestäbchen auch zum (Ab)-Schminken benutzt. Mit dem Schminken habe ich vor einigen Jahren aufgehört und lasse der (oft unausgeschlafenen) Natürlichkeit den Vortritt. Apropos: Es gibt schöne Abschminkpads aus Stoff. Und wer’s kann, näht sie selbst. Fast schade, dass ich die nicht mehr brauche :)

Toilettenpapier

Wie passend, das habe ich mir für den Schluss aufbewahrt. Tja, gibt es ein Leben ohne Klopapier? In vielen Ländern und Kulturen – ja klar! Nur bei uns irgendwie nicht. Oder? Ein Bidet wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich habe mal einen sehr schönen Erfahrungsbericht von Daniel Hautmann gelesen. Vielleicht probiere ich auch das mal aus.

Und du so?

Auf welche Einwegprodukte kannst du verzichten, welche hast du verbannt? Und welche willst du auf keinen Fall missen? Ich freue mich über deinen Kommentar.